Das bin ich

Ich, bin Cindy Riewe, bin 42 Jahre alt und habe eine Patchwork-Familie. 

Aus meiner ersten Ehe habe ich zwei Töchter, die Eine wird 24 Jahre und die Andere wird 21 Jahre. Und mein jetziger, lieber Mann hat noch einen 12-jährigen Sohn mit in die Ehe gebracht.

Dieser lebt nun seit mehreren Jahren ganz bei uns. 

Leider bin ich auf Grund mehrerer Bandscheibenvorfälle, Multiorganversagens, eines Niereninfarktes, eines kompletten Nierenversagens und eines gelähmten Fußes erwerbsunfähig und nun mehr und mehr auf fremde Hilfe angewiesen. 

Trotzdem manage ich, so gut es geht, meinen Jungshaushalt. 

Seit 2014 lebe ich nun hier in Leipzig und bin aus dem Erzgebirge weggezogen, wo es mich aber ab und zu wieder zurückzieht, gerade in der Weihnachtszeit. 

Ich war von 2002 bis 2015 als Rettungsassistentin tätig und das war auch mein Traumjob. Als meine Krankheiten begannen, habe ich dann nochmal eine Röntgenausbildung absolviert und habe fast ein Jahr in der Thonbergklinik als Schwester gearbeitet, leider musste ich das auch aus gesundheitlichen Gründen aufgeben.

Meine "große" Tochter wohnt nun in einer eigenen gemeinsamen Wohnung im schönen Erzgebirge mit ihrem Verlobten und ist stolze Mama von einer kleinen fast 2-jährigen Tochter. Meine "kleine" Tochter ist seit 4 Jahren stolze Mama von einem 4-jährigen Sohn und einem 2-jährigem Sohn und meistert auch ihr Leben in einer eigenen Wohnung zusammen mit ihrem Verlobten, hier in Leipzig.

Seit ungefähr einem halben Jahr sitze ich im Rollstuhl, da ich keine Kraft mehr habe, eine kurze Strecke selbstständig zu laufen. Ich sehe den Rollstuhl aber nicht als Hindernis, sondern als Ersatz für meine Beine. Deshalb versuche ich alles, was mit dem Rollstuhl geht, auszutesten. Das heißt auch, dass ich einen Waldausflug nach 3 Tagen Regen mit meiner Tochter und deren Familie mache und dort quer durch den Wald fahre. 

Man sieht auch bei den Menschen, denen ich begegne, wie sie Einen immer mitleidig anschauen, gerade auch, wenn ich mit meinem Stiefsohn einkaufen "fahre". Und dann erleben sie uns, was wir für einen Spaß haben und sofort schwappt es über und die Menschen freuen sich und lachen mit.

Wir mussten auch wegen meines Gesundheitszustandes im Oktober vorigen Jahres umziehen und haben irgendwie einen "Sechser" im Lotto dabei gehabt. Wir sind in ein Reihenhaus im Hinterhaus mit 100m² umgezogen. Und haben sogar noch einen kleinen Garten vor der Haustür. Nun haben wir sogar 2 Bäder und Max hat 2 Zimmer.

Da ich mittlerweile meinen Haushalt nicht mehr ganz alleine schaffe, habe ich eine supernette Hauswirtschaftlerin von der Fa. Seniorenservice Siegel Leipzig als Hilfe. Und ich bin sehr, sehr dankbar dafür, dass ich sie habe. Denn es war für mich sowieso sehr schwer, fremde Hilfe annehmen zu können.